Allergien bei Kindern sind ein häufiges Problem, von dem viele Eltern betroffen sind. Ob Heuschnupfen, Neurodermitis oder Nahrungsmittelallergie, Allergien können das Leben von Kindern und Familien erheblich beeinträchtigen. Als Elternteil ist es wichtig, informiert zu sein und proaktiv zu handeln, um das Wohlbefinden Ihres Kindes sicherzustellen und allergische Reaktionen zu verhindern.

Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf bestimmte Substanzen, die normalerweise harmlos sind. Allergien können sich in verschiedenen Formen äußern, und die Symptome können von mild bis schwerwiegend reichen. Die Diagnose von Allergien bei Kindern ist der erste Schritt, um herauszufinden, welche Strategien und Behandlungen am besten geeignet sind, um allergische Reaktionen zu verhindern und das Leben Ihres Kindes angenehmer zu gestalten.

Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung, Prävention und Behandlung von Allergien bei Kindern. Durch die enge Zusammenarbeit mit einem Allergologen oder Kinderarzt können Sie sicherstellen, dass Ihr Kind die bestmögliche Versorgung erhält. Es gibt viele Faktoren, die zu Allergien beitragen können, einschließlich Ernährung, Umweltfaktoren und genetische Veranlagungen. Daher ist es wichtig, alle Aspekte des Lebens Ihres Kindes zu berücksichtigen, um die bestmöglichen Strategien zur Vorbeugung und Behandlung von Allergien umzusetzen.

Wichtige Punkte

  • Allergien bei Kindern sind weit verbreitet und betreffen viele Familien.
  • Frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend für das Wohlbefinden Ihres Kindes.
  • Eltern haben eine wichtige Rolle bei der Identifizierung, Prävention und Behandlung von Allergien bei Kindern.

Was Sind Allergien?

Allergien sind körpereigene Abwehrreaktionen auf normalerweise harmlose Substanzen – sogenannte Allergene – in der Umwelt. Bei einer Allergie kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems, weil es die Allergene als Bedrohung einstuft. Dabei bilden sich spezielle Antikörper, die eine Immunreaktion auslösen und zu Entzündungen führen können.

Immunsystem und Allergien

Allergische Reaktionen entstehen, wenn das Immunsystem allergenspezifische Antikörper bildet, um sich vor vermeintlichen Gefahren zu schützen. Bei Kindern kann dies zu unterschiedlichen Krankheitsbildern führen, die von leichtem Heuschnupfen bis zu schwerem allergischem Asthma reichen.

Häufige Allergiearten bei Kindern

Die häufigsten Allergietypen bei Kindern sind Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis. Heuschnupfen, auch bekannt als Pollenallergie, wird insbesondere durch Pollen ausgelöst. Asthma kann auch allergisch bedingt sein und tritt bei Kindern oft in Verbindung mit anderen Allergien (wie Heuschnupfen) auf. Neurodermitis, eine entzündliche Hauterkrankung, tritt besonders häufig im Säuglings- und Kleinkindalter auf.

Ursachen von Allergien

Die genauen Ursachen von Allergien sind noch nicht vollständig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Wenn beide Elternteile eine Allergie haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind ebenfalls daran erkrankt. Neben genetischen Faktoren können auch Umweltbedingungen, wie Luftverschmutzung oder der Kontakt mit Hausstaubmilben, allergische Erkrankungen begünstigen.

Anzeichen und Symptome von Allergien

Die Symptome einer Allergie können je nach Art und Ausprägung sehr unterschiedlich sein. Typische Anzeichen sind:

  • Juckreiz
  • Bindehautentzündung
  • Atemnot
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Erbrechen

Kinder, die an Allergien leiden, haben oft auch sogenannte Etagenwechsel. Das bedeutet, dass sich die Symptome im Laufe der Zeit verändern und sich von einer Körperregion auf eine andere verlagern können.

Allergien im Laufe des Lebens

Allergien können sich im Laufe des Lebens verändern oder sogar verschwinden. Während Babys häufiger an Neurodermitis erkranken, sind Schulkinder eher von Heuschnupfen betroffen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen können sich die Symptome weiterentwickeln oder abklingen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sogenannte Kreuzallergien auftreten. Dabei reagiert der Körper auf eigentlich harmlose Substanzen, weil sie chemisch ähnlich zu bereits bekannten Allergenen sind.

Diagnose von Allergien

Arztbesuch und Allergietests

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind unter einer Allergie leidet, ist es wichtig, einen Kinderarzt aufzusuchen. Der Arzt wird eine Anamnese durchführen und gegebenenfalls Allergietests empfehlen. Diese Tests können helfen, die spezifischen Allergene zu identifizieren, auf die Ihr Kind möglicherweise reagiert.

Allergietests können in verschiedenen Formen durchgeführt werden:

  • Pricktest: Hier wird eine kleine Menge des Allergens auf die Haut aufgetragen und dann leicht eingeritzt. Eine Rötung oder Schwellung an der Stelle kann auf eine Reaktion hinweisen.
  • Bluttest: Dabei werden die IgE-Antikörper im Blut gemessen, die bei einer allergischen Reaktion auftreten.
  • Provokationstest: In diesem Test wird das vermutete Allergen direkt auf die Schleimhäute oder die Haut aufgetragen, um eine Reaktion hervorzurufen.

In einigen Fällen kann der Kinderarzt Sie auch an einen Allergologen überweisen, der spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Allergien ist.

Ergebnisse und Interpretation

Die Ergebnisse der Allergietests können je nach Test variieren. Im Allgemeinen zeigen positive Ergebnisse eine allergische Reaktion auf das jeweilige Allergen an. Es ist jedoch wichtig, die Ergebnisse gemeinsam mit dem behandelnden Arzt zu interpretieren, um eine angemessene Behandlung zu planen.

Bei negativen Ergebnissen kann es dennoch notwendig sein, weitere Tests durchzuführen oder andere mögliche Ursachen für die Symptome Ihres Kindes in Betracht zu ziehen.

Zusammenfassend ist es wichtig, bei allergischen Symptomen bei Kindern frühzeitig einen Arzt aufzusuchen und gegebenenfalls Allergietests durchführen zu lassen. Dadurch können Sie besser verstehen, mit welchen Allergenen Ihr Kind konfrontiert ist und wie Sie es bestmöglich unterstützen können.

Allergiebehandlung

Medikamentöse Behandlung

Für viele Allergiker sind Medikamente wie Antihistaminika oft die erste Wahl zur Linderung von Beschwerden. Antihistaminika blockieren die Andockstellen des Histamins, was zu den typischen Symptomen von Schwellung, Sekretabsonderung und Juckreiz führt. Sie können in Form von Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen eingenommen werden. In Notfällen, zum Beispiel bei einem allergischen Schock, kann ein Notfallset mit einem Adrenalin-Pen benötigt werden, um die schwere Reaktion schnell zu behandeln.

Immuntherapie

Eine langfristige Möglichkeit zur Behandlung von Allergien ist die Spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Dabei wird eine kleine Menge des allergieauslösenden Stoffes dem Allergiker in aufsteigenden Dosen verabreicht, um die Toleranz gegenüber dem Allergen zu erhöhen. Diese Therapie kann als Spritze oder als Tropfen bzw. Tabletten unter der Zunge durchgeführt werden und dauert in der Regel mehrere Jahre.

Häusliche Pflege und Lebensstiländerungen

Neben Medikamenten und Immuntherapie kann auch eine Anpassung des Alltags und Lebensstils zur verbesserten Lebensqualität beitragen. Hier sind einige Tipps, die hilfreich sein können:

  • Allergene im Haushalt reduzieren: Regelmäßiges Staubsaugen, Lüften und Vermeiden von Haustieren oder Pflanzen, die Allergien auslösen, können helfen.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann das Immunsystem stärken und dazu beitragen, die Allergiesymptome besser zu bewältigen.
  • Körperliche Aktivität: Trainieren kann dazu beitragen, das Wohlbefinden zu verbessern, Stress abzubauen und das Immunsystem zu stärken.

Durch Befolgen dieser Ratschläge und das Befragen eines Arztes können Allergiker die bestmögliche Behandlung und Lebensqualität erreichen.

Allergien und Ernährung

Allergieauslösende Lebensmittel

Manche Lebensmittel können bei Kindern Allergien auslösen. Dazu gehören Kuhmilch, Hühnereier, Nüsse (wie Erdnüsse), Fisch, Soja und einige Getreidesorten. Auch bestimmte Früchte können allergische Reaktionen hervorrufen.

Spezifische Ernährungspläne

Bei einer diagnostizierten Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit ist es wichtig, einen spezifischen Ernährungsplan für Ihr Kind zu entwickeln. Dazu kann die Hilfe eines Ernährungsberaters oder Allergologen in Anspruch genommen werden.

Stillen und Beikost

Stillen wird empfohlen, da Muttermilch das Allergierisiko reduzieren kann. Während der Beikost-Einführungsphase ist es ratsam, bestimmte Lebensmittel schrittweise einzuführen, damit das Kind nicht überlastet wird und mögliche Unverträglichkeiten schneller erkannt werden können.

Nahrungsmittelallergien

Zwischen vier bis sechs Prozent aller Kinder reagieren bundesweit allergisch auf ein oder mehrere Nahrungsmittel. Die Symptome reichen von Hautausschlägen, Magen-Beschwerden über Husten, Kurzatmigkeit bis zum allergischen Schock. Die häufigsten Allergene bei Kindern sind Milch, Ei oder Erdnüsse.

Nahrungsmittelvermeidung und -toleranz

Es ist wichtig, bei der Ernährung Ihres Kindes die Toleranz gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln zu berücksichtigen und notfalls diese Lebensmittel zu vermeiden. Im Laufe der Zeit kann sich die Toleranz gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln ändern, daher ist es ratsam, regelmäßig die Toleranzlage zu überprüfen und den Ernährungsplan entsprechend anzupassen.

Allergieprävention

Wohnbedingungen

Um das Risiko von Allergien bei Kindern zu verringern, ist es wichtig, auf die Wohnbedingungen zu achten. Eine saubere Umgebung, die frei von Hausstaubmilben, Tierhaaren und Schimmel ist, kann dazu beitragen, das Allergierisiko zu verringern. Regelmäßiges Lüften und die Vermeidung von Feuchtigkeit in Räumen sind ebenfalls essenziell. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht in übermäßigem Kontakt mit Pollen von Erle, Birke, Hasel und Gräsern ist, da diese häufig Allergien auslösen können.

Umwelteinflüsse

Die Umwelt spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Allergien bei Kindern. Die Exposition gegenüber Feinstaub kann die Wahrscheinlichkeit von Allergien erhöhen. In Deutschland ist das Bewusstsein für diesen Zusammenhang hoch. Es empfiehlt sich, einen umweltfreundlichen Verkehr zu fördern und Kindern eine gesunde Umgebung, etwa in der Nähe von Grünflächen, zu bieten.

Einfluss der Schwangerschaft und der Frühen Kindheit

Schon während der Schwangerschaft können Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Aktuellen Studien zufolge ist es jedoch nicht erforderlich, bestimmte Lebensmittel während der Schwangerschaft zur Vorbeugung zu vermeiden. Für Babys ist es wichtig, in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt zu werden. Bei allergiegefährdeten Kindern kann das Stillen einen positiven präventiven Effekt haben.

Bildung und Bewusstsein

Die frühzeitige Aufklärung von Eltern, Erziehern und Kita-Mitarbeitern über Allergien bei Kindern ist entscheidend. Wenn Sie informiert sind und angemessene Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen, können Sie Allergien bei Ihrem Kind verhindern oder zumindest das Risiko verringern. Informieren Sie auch Ihre Freunde und Familienmitglieder, die in Kontakt mit Ihrem Kind stehen, über mögliche Allergene und Risikofaktoren.

Zusammengefasst kann eine Kombination aus einer gesunden Wohn- und Umgebung, präventiven Maßnahmen während der Schwangerschaft und frühkindlichen Phase sowie ein erhöhtes Bewusstsein das Allergierisiko bei Kindern verringern. Bleiben Sie aufmerksam und treffen Sie entsprechende Entscheidungen, um das Wohlbefinden Ihres Kindes zu erhalten und zu fördern.

Leben mit Allergien

Anpassung des Alltags

Um die Lebensqualität von Kindern mit Allergien zu erhalten, ist es wichtig, den Alltag entsprechend anzupassen. So kann das Spielen mit Freunden trotz Allergien möglich sein. Achten Sie darauf, die Umgebung allergenfrei zu gestalten, und informieren Sie andere Eltern über die Allergien Ihres Kindes, um gemeinsam geeignete Lösungen und pädagogische Ansätze zu finden.

Wichtige Tipps für Eltern

  • Informieren Sie sich über die spezifische Allergie Ihres Kindes und mögliche Auslöser.
  • Halten Sie den Wohnraum und insbesondere das Kinderzimmer möglichst allergenfrei.
  • Sprechen Sie mit dem Kinderarzt und/oder einer Ökotrophologin über mögliche Ernährungsumstellungen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind Allergiemedikamente immer griffbereit hat und weiß, wie es sie anwendet.

Liste der Allergenarmen Lebensmittel

Einige Lebensmittel sind besonders allergenarm und können daher für Kinder mit Allergien gut verträglich sein. In München beispielsweise können Eltern zusammen mit einer Ökotrophologin eine Liste allergenarmer Lebensmittel zusammenstellen, um die Ernährung des Kindes optimal abzustimmen. Dazu zählen u.a.:

  • Reis
  • Kartoffeln
  • Hirse
  • Grünes Gemüse (z.B. Zucchini, Spinat)
  • Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Erbsen)

Hilfs- und Unterstützungsressourcen

Zum Glück gibt es heutzutage eine Vielzahl von Ressourcen und Hilfsmöglichkeiten, um Eltern und Kindern im Umgang mit Allergien zu unterstützen:

  • Fachärzte (z.B. Allergologen, Dermatologen, Kinderärzte)
  • Ernährungsberatung durch Ökotrophologen
  • Selbsthilfegruppen und Online-Foren zum Austausch mit anderen betroffenen Familien
  • Informationsmaterial und Ratgeber zur Allergieprävention und -behandlung

Indem Sie diese Tipps im Alltag umsetzen und geeignete Unterstützungsressourcen nutzen, können Sie dazu beitragen, dass Ihr Kind trotz Allergie ein erfülltes und glückliches Leben führt.

Häufig gestellte Fragen

Welche Symptome weisen auf Allergien bei Kindern hin?

Allergien bei Kindern können sich durch verschiedene Symptome zeigen, dazu gehören Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien. Typische Anzeichen sind Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, tränende Augen, laufende oder verstopfte Nase, Niesanfälle und Atemprobleme.

Wie erkennt man allergischen Ausschlag bei Kindern?

Allergischer Ausschlag, auch bekannt als Neurodermitis, zeigt sich bei Kindern in Form von trockener, rissiger, geröteter und juckender Haut. Um allergischen Ausschlag von anderen Hauterkrankungen zu unterscheiden, sollten Sie einen Arzt konsultieren, der geeignete Tests durchführen kann.

Ab welchem Alter kann ein Allergietest bei Kindern durchgeführt werden?

Es gibt keine strikte Altersgrenze für Allergietests bei Kindern. In manchen Fällen kann ein Allergietest bereits im Säuglingsalter durchgeführt werden. Diese Tests sind jedoch nicht immer aussagekräftig und können manchmal falsche Ergebnisse liefern. Am besten ist es, dies mit dem Kinderarzt oder einem Allergologen abzustimmen.

Welche rezeptfreien Antiallergikum sind für Kinder geeignet?

Es gibt verschiedene rezeptfreie Antiallergika, die für Kinder geeignet sind – vorrangig sind dies Antihistaminika wie Loratadin, Cetirizin und Desloratadin. Diese Medikamente helfen dabei, allergische Symptome zu lindern. Allerdings sollte immer ein Arzt oder Apotheker um Rat gefragt werden, um das richtige Medikament und die geeignete Dosierung für Ihr Kind zu bestimmen.

Wie zeigt sich eine Allergie an den Augen von Kindern?

Eine Allergie an den Augen von Kindern kann sich durch tränende, juckende, gerötete und geschwollene Augen bemerkbar machen. Diese Symptome sind typisch für eine allergische Bindehautentzündung (Konjunktivitis), die meist durch Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben ausgelöst wird.

Welcher Arzt ist für Allergietests bei Kindern zuständig?

In der Regel ist der Kinderarzt oder der Hausarzt der erste Ansprechpartner bei Verdacht auf eine Allergie bei Ihrem Kind. Bei Bedarf kann er Sie auch an einen Spezialisten für Allergologie weiterleiten, der die Allergietests und gegebenenfalls weitere Untersuchungen und Therapieempfehlungen durchführt.